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07 Mar
07Mar

Es ist früh und ich bin schon in Laufklamotten, als ich vor meiner Morgenrunde noch schnell mein Altpapier in den Container werfen will. Da sehe ich eine kleine, rundliche, ältere Dame, die verdächtig nach Klosterfrau Melissengeist riecht, sich an einem der Container der Wohnanlage abmühen. „Ich muss den umwerfen“, keucht sie, „mein Schlüssel ist da drinnen!“
Aber es ist unmöglich, diese Müllgiganten umzuwerfen. Was ich so gesehen auch ganz gut finde. „Warten Sie“, sage ich, „ich klettere hinein.“ Einmal hineingesprungen, fange ich an, das Altpapier zu durchsuchen. „Werfen Sie es raus!“, schlägt die Frau vor, „es ist ja nur mein Zeugs drinnen!“ „Dafür ist es aber ganz schön viel“, meine ich. Ich bin froh, dass die Container frisch geleert sind und doch, allein von der Dame, ist doch schon viel im Container: Neben einigen Dutzend Zeitungen, leeren Weinkartons und Briefumschlägen finde ich zerbrochene Kugelschreiber, eine Plastiktüte und allerhand, was de facto nicht ins Papier gehört. Das werfe ich aus dem Container, „G´scheit aufräumen!“, mosere ich, und mit einem offensichtlich schlechten Gewissen und allerlei Ausreden, weshalb Plastik- und Restabfall zwischen Papier landete, sortiert sie ihren Müll in die richtigen Tonnen. Einen Schlüssel finde ich nicht im Altpapier. Doch als sie auf die Restmülltonnen schielt, „Da habe ich auch was reingeworfen!“, doch die will ich sicher nicht durchsuchen, entsinne ich mich des Melissengeistgeruchs und mir kommt eine Erkenntnis. Ich klettere aus meinem Container, gehe zur Tür des Müllhauses und ziehe ihren Schlüssel ab, der da steckt. Ihr ist es gehörig peinlich.
Und die Moral von der Geschicht´? Sortiere deinen Müll richtig und säuberlich! Du weißt nie, wann dir ein MaJo in die Tonne steigt und deine Müllsünden bemerkt!


MF

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