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29 Oct
29Oct

Fliegen steht weit oben in der Rangliste der stark CO2-verursachenden Aktivitäten. Und doch ist gerade den Deutschen Mobilität ein wichtiges Anliegen: Denn die Deutschen reisen gerne und viel. Noch 2019 unternahmen ca. 55 Millionen Personen eine Reise von mindestens fünf Tagen  - und damit lag die Zahl in diesem Jahr so hoch wie nie zuvor. Mehr als 70 Millionen Urlaubsreisen wurden 2019 angestrengt. Natürlich ging die Reiseaktivität  2020 aufgrund der Corona-Krise stark zurück. Merke: Sie ging wegen des Reiseverbots / Lockdowns zurück, nicht aus Gründen des Umweltschutzes. Dem Durchschnitssdeutschen ist es dabei auch nicht so wichtig, wie er reist (also ob er mit Auto, Bus, Bahn oder eben dem Flugzeug in die Ferien startet). Günstig soll es meist sein.
Und doch sucht die Flugindustrie seit geraumer Zeit nach nachhaltigen und ressourcenschonenen Treibstoffen, um auch mittel- und langfristig den Flugbetrieb sichern zu können.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat nun in Zusammenarbeit mit französischen Luftfahrtunternehmen einen Flug mit vollständig nachhaltigem Treibstoff gestartet. Wie Airbus heute mitteilte, war am Donnerstag ein A319neo-Testflugzeug im Raum Toulouse mit SAF-Treibstoff in die Luft gegangen. Sustainable Aviation Fuel (SAF) wird hauptsächlich aus Biomasse (wie nicht mehr genutzten bzw. nutzbaren Pflanzen- und Speiseölen) hergestellt. Solche Biotreibstoffe sollen die CO2-Emissionen deutlich verringern. Der große Nachteil: Sie sind zurzeit erheblich teurer als normales Kerosin.

Vielleicht könnten sich Industrie und Wirtschaft auf die Weiterentwicklung dieses Biotreibstoffes konzentrieren und nicht weiter in Versuche mit Gemischen aus teils nachhaltigem und teils herkömmlichen Treibstoff investieren? Und tatsächlich dafür auch einen Teil der erhöhten Kosten an den Verbraucher weitergeben, der auf Flugreisen nicht verzichten will? Das Problem entstand ja u.a. durch den Billigflugtourismus...

Oder wie seht ihr das? Ist es fair, Fliegen wieder teurer und damit schwerer bzw. ev. nur einer ökonomisch privilegierten Bevölkerungsgruppe zugänglich zu machen?


MF

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