1 Minuten Lesezeit
28 Aug
28Aug

Wie akut und dringlich entschlossenes Handeln ist, um die Klimakatastrophe doch noch zu verhindern, betont Professor Dirk Notz vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg. In dem von ihm verfassten Artikel des Berichts des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) vom 9. August 2021 verdeutlicht er am Beispiel der Arktis: „Wir haben bisher immer gesagt, wir können den eisfreien Zustand der Arktis noch verhindern. Jetzt haben wir zum ersten Mal den Fall, dass es dafür voraussichtlich zu spät ist, und wir nur noch die Häufigkeit von eisfreien Sommern begrenzen können. Für mich ist das ein Zeichen, wie weit der Klimawandel fortgeschritten ist.“  Prof. Notz ist Leitautor des Kapitels über Ozean, Kryosphäre und Meeresspiegel am Bericht Hiier führt aus, dass wir als Menschen mit unseren Entscheidungen den Klimawandel steuern: „Das Verschwinden des Eises verläuft linear mit der Temperatur. Das heißt, der Eisverlust würde weitestgehend direkt aufgehalten, sobald menschliche Treibhausgasemissionen und die damit einhergehende Erwärmung gestoppt werden.“

Wie realistisch ist das 1,5-Grad-Klimaerwärmungsziel? In allen durchdachten Szenarien wird die globale Erwärmung in den nächsten 20 Jahren diese Marke mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent überschreiten. Anzunehmen ist dies schon in den frühen 2030ern. „Wenn wir die 1,5 Grad einhalten wollen, müssen zwei Dinge zusammenkommen. Erstens, die Emissionen müssen in den nächsten 30 Jahren netto auf Null gebracht werden. Und zweitens, das Klima darf nicht so empfindlich sein“, erklärt Professor Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie und DKK-Vorstandsmitglied im Artikel. Er ist Leitautor des Kapitels über die Zukunft des globalen Klimas im aktuellen IPCC-Bericht. Jedes Zehntelgrad, um das die Erwärmung begrenzt werden kann, zählt hier. Prof Notz bezieht dazu Stellung: „Wir sind dem Klimawandel nicht passiv ausgeliefert, wir steuern ihn. Wir haben nach wie vor die Wahl, in welchem Szenario wir landen werden.“


MF

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.