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20 Dec
20Dec

Alle Jahre wieder: Das Fest der Umweltmisshandlung ist wieder da. Groß wird es zelebriert, so groß, dass die Mülltonnen das entsorgte Geschenkpapier, die unzähligen Plastikverpackungen und das dann doch nicht gefutterte Essen gar nicht mehr fassen können. Manch einer zündet dann im heimischen Gartenquadratmeter ein kleines Entsorgungsfeuer an.
Rund 12,5 Millionen Gänse werden hierzulande pro Jahr vertilgt: Insbesondere die Zeit zwischen dem Martinstag, 11. November, und Heiligabend, kostet zahlreiche Tiere ihr Leben. Nicht, dass es vorher wirklich „Leben“ hätte genannt werden können: Zu furchtbar sind häufig noch die Haltungs- und Mastgewohnheiten. Und doch ergötzen wir uns an einer Stall-Idylle, die wir mit unseren Krippen bauen.
Es sind vor allem unsere übermäßigen Essgewohnheiten in der Weihnachtszeit, die zu extrem hohen CO2-Emissionen führen. Im Schnitt verursacht jeder Deutsche zu Weihnachten 338 Kilogramm CO2. Über das ganze Jahr erzeugen wir durchschnittlich 11,5 Tonnen CO2.
Für die Umwelt ist der Advent sicher keine ruhige Zeit, im Gegenteil: Mehr als 100.000 Tonnen Plastikverpackungen werden jährlich für Geschenke verschwendet. Und die Geschenke wollen an den Mann und die Frau gebracht werden: Häufig bestellen wir sie online, oder wir fahren in Einkaufspassagen, um sie zu besorgen. Dann schicken wir sie weiter oder fahren selbst zu unseren „Liebsten“, um sie dort unter den gefällten und heraus geputzten Nadelbaum zu legen. Wenn sie dort überhaupt noch drunter passen – immerhin liegen die durchschnittlichen Ausgaben für Weihnachtsgeschenke bei 520,4 €. Das fordert meist mehr Platz, als unter dem Bäumchen.
All die blinkenden Lichter verbrauchen natürlich viel Energie – und wirken sich auf die Fauna aus.
Im August regte sogar der Weltklimarat einen Kurswechsel beim Fleisch an. Pro Jahr könnten bis zu acht Milliarden Tonnen weniger CO2 verursacht werden, so der Weltklimarat, wenn die Menschen moderater Fleisch konsumieren würden. Man merke: Von Vegetarismus oder gar Veganismus ist hier gar nicht die Rede. Von durchschnittlich 11,61 Tonnen angesammelten CO2 pro Person und Jahr entfallen, so das Umweltbundesamt in Deutschland, 1,74 Tonnen (15 Prozent) auf die Ernährung.
Ich werde an dieser Stelle nicht auflisten, was wir tun können, um diese Jahreszeit nachhaltiger zu gestalten – das weiß jeder selbst, generell mangelt es uns Menschen ja nicht so sehr am Intellekt wie an der Motivation. Wie absurd es andererseits ist, sich mit Atheismus und Agnostizismus zu schmücken und gleichzeitig einen heiligen Abend zu feiern, ist etwas anderes.
Möge sich jeder selbst hinterfragen. 


MF

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