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09 Nov
09Nov

Irgendwie irritiert es doch: Fleisch und Fisch aus dem Labor sollen nach und nach tierische Produkte ersetzen. Die Proteinsubstitute stammen dabei aus Nährlösungen, werden teils mittelas 3D-Drucker zusammengebaut und eben im Labor gezüchtet.
Singapur ist dabei Vorreiter: Bis zum Jahr 2030 sollen 30 % des Lebensmittelbedarfs der Bevölkerung aus autonomer Versorgung stammen. So hat der Inselstaat dem Unternehmen Eat Just schon im Dezember 2020 als erstes Land die Genehmigung erteilt, Hühnchen Nuggets ohne Hühnchen herzustellen. Der Gründer Josh Tetrick dazu: "Wir hoffen, dass das nur der erste Schritt zu einer Welt ist, in der für den Großteil des Fleisches, das wir essen, kein Tier mehr getötet, kein Baum mehr gefällt und kein Tropfen Antibiotika mehr gebraucht werden muss, Es wird eine bessere Welt."
Laborfleisch und Laborfisch sollen also den Planeten retten. Um der Überfischung entgegenzuwirken, entwickeln beispielsweise Firmen in Kalifornien Thunfisch und Mahi-Mahi im Labor, in Japan arbeiten Forscher am Wagyu-Steak aus 3D-gedruckter Nährlösung und in Singapur bringen eben verschiedene Unternehmen verschiedene Fleischersatzprodukte auf den Markt. Die Gründer von Ants Innovate warten z.B. schon mit Schweinefleisch aus Zellkulturen in die Restaurants.
Das klingt für deutsche Ohren mehr als merkwürdig: Hierzulande dürfen sich Milchersatzgetränke nicht mal mit dem Suffix -milch betiteln – sie müssen sich zum Beisiel „Sojadrink“ und „Haferdrink“ nennen.
Und doch liegen viele Chancen in den künstlich produzierten Lebensmitteln: Nicht nur wird unseren Mitgeschöpfen Leid erspart, auch der Mitwelt tun wir Gutes, wenn wir auf Fleischkonsum verzichten.
Wie seht ihr es: Brauchen wir künstlich erzeugtes Fleisch – oder könnten wir nicht einfach auch Gemüse essen?

MF


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