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18 May
18May

Der Hund gilt als bester Freund des Menschen und die Liebe zu Hunden wird in Deutschland immer stärker. So ist der Bestand an Hunden und Katzen in den vergangenen 20 Jahren stark angestiegen, die Anzahl der Hunde hat sich in Deutschland von 5,5 Mio. (2005) auf 9,2 Mio. (2017) nahezu verdoppelt. In der Corona-Zeit hat sich dieser Anstieg nochmals beschleunigt. Synchron dazu ist eine andere Entwicklung zu beobachten: Der Anteil der Single-Haushalte ist zwischen 1991 und 2019 von 34% auf 42% angestiegen. 

Gibt es hier einen Zusammenhang? 

Beide Entwicklungen sind mit einem höheren Ressourcenverbrauch verbunden. Hunde haben als Fleischfresser Einfluss auf die CO2-Bilanz des Haushaltes ihrer Besitzer, stören aber auch Wildtiere, da selbst in Naturschutzgebieten Menschen ihre Hunde dort zu oft freilaufen lassen. Singlehaushalte haben, verglichen mit einem Mehrfamilienhaushalt einen höheren Bedarf an Wohnfläche, Energie und auch beim Essen sind kleinere Portionen weniger effizient zubereiten als größere oder produzieren beim Einkauf mehr Verpackungsmüll. 

Nun, was geschieht in einer Gesellschaft, die sich vereinzelt, mit Hunden tröstet und gleichzeitig authentische Naturerfahrung zurückgeht? 

So erkennen Sechstklässler aus Bayerischen Gymnasien immer weniger heimische Tierarten, selbst ein Buchfink oder ein Star wurde von nur einem Fünftel der befragten Schüler erkannt (vgl. SZ 5. April 2021). Naturerfahrung wird zunehmend über Haustiere simuliert: Dies führt zu einer erheblichen zusätzlichen Umweltbelastung und kann dabei keine authentische Naturerfahrung ersetzen.

JR

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