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16 May
16May

9 Euro Ticket, oder 9 Euro Fahrkarte? 

Ab Juni gibt es eine Monatskarte, die im Nahverkehr deutschlandweit gültig ist. Auch für den Juli und August gibt es dieses Angebot. 

Dadurch sollen auch pandemiebedingte Einnahmeausfälle der ÖPNV-Verkehrsunternehmen - teilweise zumindest - ausgeglichen werden. Weiterhin sollen damit Anreize zum Einsparen von Kraftstoffen gesetzt werden bzw. ein Ausgleich für stark gestiegene Energie- und Kraftstoffpreise geschaffen werden. Schließlich soll mit der Einführung der 9-Euromonatskarte auch die ÖPNV-Nutzung attraktiver werden. Der Bund lässt sich die Umsetzung der Maßnahme 2,5 Mrd. Euro kosten. 

Ist das gut und sinnvoll investiertes Geld? 

Nun gibt es Kritik an den hohen Kosten und auch daran, dass diese Fahrkarte zu einer stellenweisen Überlastung des ÖPNV führen könnte und damit eher eine abschreckende Wirkung entfaltet und keineswegs einer Attraktivitätssteigerung dient. Zusätzlich wird angeführt, dass diese Maßnahme zu einem möglicherweise erheblichen zusätzlichen Verwaltungsaufwand führt, wenn schon vorhandene Monats-, Jahres- oder Semestertickets mit dem 9 Euro Ticket verrechnet werden müssen. 

Der größte Gewinn könnte allerdings darin liegen, eine Fahrkarte für sämtliche ÖPNV Anbieter zu haben; denn sich durch den Tarifdschungel des ÖPNV einer fremden Stadt durchzukämpfen, ist definitiv nicht attraktiv. Ein geringer Preis für die Mobilität ist natürlich besonders für Menschen mit einem geringeren Einkommen willkommen. 

Doch wie soll es im September dann weitergehen? Die Energiepreise werden weiter ansteigen und damit auch die ÖPNV-Kosten… 

Ein anhaltender Effekt ist kaum zu erwarten. 

Denn nötig wäre ein weiterer Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur, eine Vereinheitlichung der Tarife, ein Ausbau des überregionalen Schienennetzes – auch um die Pünktlichkeit zu erhöhen, usw…. die zahlreichen Vorschläge zur Verbesserung des Schienenverkehrs und des ÖPNV sind lange bekannt.

Doch die politischen Impulse setzen aktuell eher bei Subventionen für Elektroautos an. 

Ist das ein sinnvoller Weg zur notwendigen ökologischen und sozialen Mobilitätswende?

JR

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